Die Geschichte unseres Stiles beginnt mit dem Leben von Choki Motobu , einem Schüler von Sokon Matsumura. MOTOBU Choki Choki Motobu wurde 1871 in Okinawa geboren und war der Sohn einer adeligen Familie. Da er der dritte Sohn war, bekam er nicht viel mit von den Instruktionen des Familienstiles. Die Tradition besagt, dass nur der erste Sohn den Familienstil erlernen soll. Choki beobachtete jedoch häufig seinen Vater, wie er seinen ältesten Bruder instruierte und verinnerlichte das Gesehene in seine späteren Kämpfe. Choki Motobu zog aufs Festland um und mit der Erlaubnis des Dai Nippon Butoku Kai eröffnete er ein Dojo, das er „Dai Do Kann“ nannte. Dieses Dojo, „Die grosse Strassen Halle“ wurde von ihm eröffnet um alle Schüler zu akzeptieren, welche von ihm lernen wollten. Er war der Erste, der auch Frauen aufnahm zu einem Kampfkunsttraining und sie ausbildete. Um Choki Motobu gibt es viele interessante Geschichten. Fakt war, dass er ein exzellenter Kämpfer war. Er studierte auch mit Kanryo Higashionna und Yasutsune „Anko“ Itosu und entwickelte seinen einmaligen Stil, der ihn nahezu unschlagbar machte. Choki Motobu starb 1944 im Alter von 73 Jahren. Kosei Kokuba wurde 1901 im Dorf Kokuba, dem heutigen Naha City, auf Okinawa geboren, und war der jüngste Sohn einer königlichen okinawesischen Familie, der Sho Shi Familie. Mit 14 Jahren begann er mit der Karate Kunst unter der Führung von Choki Motobu. 1924 verliess er seine Heimat auf Okinawa und lebte viele Jahre in der Nähe von Tokio in einem Bergdörfchen genannt Fuji-Yoshida-Shi, einem der kleinen Dörfer am Fusse des Berges Fuji. Die Kanji Zeichen für „Kosei Kokuba“ (in Okinawa) wurden in Japan „Yukomori Kuniba“ ausgesprochen. Um Verwirrungen zu vermeiden, wechselte er seinen Familiennamen in „ Kuniba “. Am 05.02.1935 wurde Kunibas Sohn Kosho in der Yamanashi Präfektur in der Nähe des Berges Fuji im Dorf Fuji Yoshida-Shi geboren. Sein Sohn begann mit dem Karate Training im Dojo seines Vaters im Alter von fünf Jahren. Geboren in einer königlichen Familie und als Samurai glaubte Sensei Kuniba an die alten Traditionen des Samurai Trainings. Er trainierte seinen Sohn Kosho in der wahren Samurai Tradition. Mit acht Jahren wurde er zu Sensei Tomoyori Ryusei (Kenyu Ryu) ins Training gesandt. Kuniba wollte, dass sein Sohn ein wahrer Samurai werde wie seine Vorfahren und Wissen von allen Kampfkünsten erlangt. Also begann Kosho mit Judo in einem Dojo in Osaka. Er lernte zehn Jahre lang Judo und erreichte den 3. Dan (Sandan). 1940 ging Kuniba nach Osaka, wo er ein Geschäft eröffnete und auch mit dem Lehren des Okinawa Karate-Do des Gründers Motobu begann. Am 06.06.1943 gründete Sensei Kuniba das Seishin Kan Dojo. Er nahm den Namen teilweise vom Kanji des Tempels „Shotennoji“ am Ende der Strasse, wo er lebte. Das Zeichen Sho kann man entweder als Sho oder Sei interpretieren und bedeutet „rein“. Sensei Kuniba glaubte, dass das wahre Karate-Do vom Herzen kommt, darum nannte er sein Dojo Seishin, was „reines Herz“ bedeutet. Während den schwierigen Jahren des Zweiten Weltkrieges haben viele okinawesischen Karate Ka ihre Heimat verlassen. Die meisten (unter anderem auch Choki Motobu und Kenwa Mabuni) kamen nach Osaka und besuchten ihren alten Freund Sensei Kuniba. Für Kost und Logis gaben sie Sensei Kunibas jungem Sohn Kosho im Seishin Kan Dojo private Lektionen. Das Seishin Kan Dojo wurde zu einem berühmten Treffpunkt für Budo-Männer in Osaka und das Training wurde geleitet von den Männern, welche bekannt sind als Gründer des Karate, welches wir heute praktizieren. Sensei Kuniba lehrte weiterhin den Stil von Sensei Motobu und als Motobu 1944 starb, wurde Sensei Kuniba der zweite Soke oder Familienoberhaupt des Ryu-Kyu Motobu-Ha Karate-Do. Sein Sohn Kosho begann mit dem Training bei Kenwa Mabuni (Shito-Ryu) und wurde bald zum 1. Dan (Shodan) befördert. 1950 wurde er von Mabuni und Tomoyori zum 2. Dan (Nidan) und 1952 zum 3. Dan (Sandan) befördert. Als High School Schüler wurde Kosho zum Präsidenten des Karate Clubs gewählt. Mit 17 Jahren begann er Karate- Trainingslektionen in der Osaka Präfektur Universität zu geben. Auch heute befindet sich dort noch ein Seishinkai Dojo. Nach der High School trainierte er Karate an der Keio Universität und später an der Doshisha Universität während seiner Zeit als Student. 1955 wurde Kosho von Tomoyori zum 4. Dan (Yondan) befördert. In diesem Jahr wurde er auch 3. Dan (Sandan) in Iaido und 4. Dan (Yondan) in Kobudo. 1956 reiste er nach Okinawa, in die Heimat seines Vaters, wo er bei Nagamine Shojin Shorin-Ryu trainierte. Während er in Okinawa war, studierte er Kobudo bei Taira Shinken und Nakaima Kenko (Ryuei Ryu). Bei Yamaguchi Junko trainierte er den Gebrauch des Tonfa. 1957 publizierte Kosho ein Buch mit dem Titel KARATE-DO BIN RAN, ein Text mit den Grundtechniken seines Stiles. 1958 wurde er zum 5. Dan (Godan) Motobu-Ha Karate-Do und 6. Dan (Rokudan) in Kobudo befördert. Der Vater Sensei Kuniba führte sein Training weiter, bis er 1956 krank wurde. Nach seinem Tode im Jahre 1959 wurde der junge Kosho der dritte Soke des Ryu-Kyu Motobu-Ha Shito-Ryu Karate-Do. Mit 24 Jahren war er der jüngste Karate Soke in Japan und übernahm den Namen „Shogo“, was soviel wie „starker Krieger“ bedeutet. 1962 wurde Soke Kuniba vom Nippon Karate-Do Rengo Kai zum 6. Dan (Rokudan) Karate-Do befördert. Während seiner Karriere erhielt er viele Anerkennungen. Eine der höchsten Ehren, die er erhielt, war die Aufnahme seiner Person in der Encyclopedia Japonica (ein vierseitiger Artikel über Karate und Kobudo). 1966 wurde er zum 7. Dan (Nanadan) befördert. 1970 wurde er von Zen Nippon Karate-Do Remnei (heute Japan Karate Federation) auserwählt, eine Demonstration am ersten World Karate-Do Championship in Tokio im Budo-Kan zu geben. Auch 1972 wurde er auserwählt, Japan in einer Demonstration am zweiten World Karate-Do Championship in Paris, Frankreich, zu vertreten. Im Alter von 38 Jahren wurde er 1973 von Rengo-Kai zum 8. Dan (Hachidan) befördert. Zur selben Zeit taufte er sein System der Selbstverteidigung, basierend auf seinem Wissen von Judo, Jiu-Jitsu und Aikido, auf den Namen Goshin- Do und integrierte diese Kunst in die Struktur von Seishinkai. Zusätzlich zu seiner Karate-Arbeit war Soke Kuniba einer der ersten, der an einem japanischen Kampfkunstfilm mitwirkte. Er war in 22 Filmen in Japan zu sehen, wo er seine Kampkünste zeigte. Der letzte Film war ein Dokumentarfilm 1978 mit dem Titel „EIEN NARU BUDO“ (Ewige Kampfkünste), welcher 1979 am Miami Film Festival den Preis des besten Dokumentarfilmes von 1978 gewann. Der Film war in den USA unter dem Titel „GREAT MASTERS OF THE MARTIAL ARTS“ (Grosse Meister der Kampfkünste) zu sehen. Soke Kuniba wurde auch in vielen Magazinen und Zeitungsartikeln in Japan, den USA und Europa erwähnt. Er wurde auch in der 1984 Ausgabe des „WHO’S WHO IN AMERICAN MARTIAL ARTS“ und in der 1985 Ausgabe des „MASTERS, FOUNDERS AND LEADERS OF AMERICAN MARTIAL ARTS“ aufgelistet. 1983 eröffnete er ein Honbu Dojo in Portsmouth, Virginia, USA wo er bis zu seinem Tod 1992 lebte. Nach seinem Tode wurde er von der JKF zum 10. Dan befördert, eine Ehre, welcher bislang nur vier andere japanische Sensei zu Teil wurden (alle sind verstorben). 1984 wurde er vom Nippon Karate-Do Rengo Kai zum 9. Dan (Kyudan) befördert. 1985 wurde er von der Japan Karate-Do Federation zum 7. Dan (Nanadan) befördert. Kunio Tatsuno wurde zum nächsten Soke des Stils Motobu-Ha Shito-Ryu. Er ist im September 1942 in Osaka zur Welt gekommen und begann mit neun Jahren mit Karate bei Shogo Kuniba. Sensei Tatsuno machte Seishinkai der ganzen Welt zugänglich. Sein Ziel war, dass Karate eine olympische Disziplin (Olympia 2004) wird und war die treibende Kraft hinter dem „World Karate Promotion Federation“ (WKPF) Projekt. Die Auflage des International Olympic Committee (IOC) war, dass alle Karate Weltverbände zu einem grossen Weltverband fusionieren mussten. Leider ist dieses Projekt an politischen Differenzen zwischen den Weltverbänden gescheitert. Leider ist Soke Tatsuno im Jahre 1999 verstorben. Soke Tatsunos Nachfolger war Sadatomo Harada . Er wurde im März 1936 in Osaka Japan geboren. Im März 1954 startete er mit Shito-Ryu Karate an der Kansai Universität, an welcher Sensei Kenwa Mabuni den ersten Shito-Ryu Karate Club gegründet hat. Im März 1958 gründete er die “All Kansai College Alumni Karate-Do Association” und war deren erster Präsident, einen Monat später wurde er Vizepräsident der “Japan Student Karate Federation” und wurde der Stellvertreter des Shihans von Seishinkai Karate-Do. Beim Start der “Japan Karate Federation” (JKF) im April 1964 half er massgeblich mit. Im April 1974 wurde er zum Präsidenten des “Shitoryu Kansai University Alumni Karate-Do Club” ernannt. Im April 1997 wurde er technischer Berater der „Seishinkai Karate-Do Union“ und im Oktober 1997 Präsident und später Soke von „Seishinkai Japan“ (9. Dan). Im Oktober 1999 wurde er Präsident der „All Japan Jiu-Jitsu Federation“. Im September 2003 wurde Soke Harada ehrenamtlicher Präsident der „International Seishinkai Karate Union“. Seishinkai wird exklusiv von unserem Dojo geleitet, wir sind autonom. Da unser Stil auch Mitglied des Dai Nippon Butoku Kai International Division (DNBK) ist und wir seit dem 01. Januar 2011 dem Verband asiatischer Kampfkünste e.V. (VaK) in Deutschland beigetreten sind, werden DAN Prüfungen nebst uns zusätzlich über den VaK und / oder DNBK verliehen.